Wie berechne ich das Biegemoment?

Als Biegung wird in der technischen Mechanik eine mechanische Veränderung der Geometrie von schlanken Bauteilen (Balken) oder von dünnen Bauteilen bezeichnet. Kräfte verursachen die Biegung, diese Kräfte bewirken wiederum ein Biegemoment.

Typisch für Biegung sind Krümmungsänderungen durch statische und dynamische Beanspruchungen. Diese Änderungen werden entlang der Mittellinie oder -fläche gegenüber der Krümmung, die das Bauteil im unbeanspruchten Zustand hatte, sichtbar. Derartige Krümmungen führen zu Biegemomenten und somit zu Biegespannungen. In der technischen Mechanik wirst du vor allem schlanke Bauteile bei der Biegung betrachten. Die Bauteile werden durch außen einwirkende Kräfte gekrümmt. Du kannst dabei zwei Arten von Biegungen unterscheiden. 

  1. Bei der gerade Biegung, wirkt die Kraft, die die Biegung verursacht, in Richtung einer der Hauptträgheitsachsen des betrachteten Querschnitts
  2. Bei der schiefen Biegung wirkt die Kraft in eine andere Richtung als die Hauptträgheitsachsen eines Querschnitts

Wirkt die Kraft, die eine Krümmung an einem Bauteil verursacht, beispielsweise nach unten, erzeugt sie oberhalb der neutralen Faser des Bauteils eine Zugspannung. Unterhalb der neutralen Faser kannst du eine Druckspannung erwarten. Die Belastung durch die Kräfte ist dabei in den Randgebieten des Bauteiles – in den äußeren Randfasern – deutlich höher als innen im Bauteil. Wohingegen keine Biegespannung in der neutralen Faser auftritt Denn an der Stelle, an der sich Druck- und Zugkraft gegenseitig kompensieren, befindet sich genau diese neutrale Faser. Durch die Kompensation der beiden Kräfte ist sie spannungsfrei.

Was ist das Biegemoment?

Das Biegemoment ist wie der Name schon sagt das Moment, das einen Körper oder Bauteil  verbiegt. Das Biegemoment Mb ist für die Biegung von schlanken Körpern verantwortlich. Es löst innere Kräfte in allen Elementen aus, die über den Querschnitt und die Länge des Bauteiles verteilt sind. Ein Biegemoment entsteht durch eine senkrecht zur Längsachse des Körpers wirkende Querkraft F oder durch eine Streckenlast.

Was ist die Biegespannung?

Die Biegespannung ist in einem Querschnitt in y-Richtung linear veränderlich. Diese nimmt an den Rändern des Querschnitts die größten Werte an. Wobei jeweils ein Wert positiv (Zugspannung), der andere negativ (Druckspannung) ist. Biegespannungen sind Zug- und Schubspannungen, die bei der Biegung eines Stabes oder einer Platte aufteten. Biegespannungen kannst du dir ganz leicht am Beispiel eines einseitig eingespannten Balkens verdeutlichen 

Durch eine Kraft wird bei der Verbiegung ein Balken mit der ursprünglichen Länge L auf der Oberseite verlängert, auf der Unterseite gestaucht, folglich wirken an der Oberseite Zugspannungen σZ, an der Unterseite Schubspannungen σbzw. Druckspannung σD.In der Mitte des Balkens gibt es einen Übergangsbereich, eine spannungsfreie Zone, die ihre Länge bei der Biegung nicht ändert. Die Biegespannungen in den einzelnen Schichten wachsen proportional zum Abstand von dieser neutralen Faser an, wenn das lineare Elastizitätsgesetz gilt (Hookesches Gesetz).

 

 

Widerstandsmoment

Das Widerstandsmoment eines Trägerquerschnittes steht in Zusammenhang mit dem Flächenträgheitsmoment. Mit seiner Hilfe kannst du bei statischen Berechnungen die Verformung eines Trägers unter Krafteinwirkung berechnen. Bei Kräften, die senkrecht zur jeweiligen Bezugsachse stehen, will die auftretende Kraft den Körper biegen bzw. um diese Achse drehen. Wird die Drehung durch ein Festlager verhindert, entsteht ein Biegemoment. Widerstandmomente musst du immer in Bezug auf die jeweilige Momentenachse (x/y) berechnen.

Das Widerstandsmoment W ist eine abgeleitete Größe. Diese ergibt sich in der technischen Mechanik ganz allein aus der Geometrie eines Balkenquerschnitts. Das Widerstandsmoment ist ein Maß dafür, welchen Widerstand ein Balken bei einer Belastung den innerer Spannungen entgegensetzt. 

Welche Widerstandsmomente gibt es?

  • Bei der Belastung Biegen wird vom axialen oder Biegewiderstandsmoment Wx gesprochen. 
  • bei der Verdrehung (Torsion) wird vom polaren Widerstandsmoment Wp oder dem Torsionswiderstandsmoment Wt gesprochen.

Das Widerstandsmoment eines Querschnitts steht in einfachem geometrischen Zusammenhang mit dem Flächenträgheitsmoment. Mit Hilfe dieses Widerstandsmomentes kannst du über die Querschnitts-Bemessung die Verformung eines Balkens bei Belastung ermitteln. Widerstandsmoment und Flächenträgheitsmoment sind oft in gemeinsamen Tabellen. Abhängig sind diese von den typischen Abmessungen geometrisch einfacher Flächen und standardisierter Materialprofile (z. B. Stahlprofile), in allgemeinen technischen Handbüchern enthalten,.

Bei Kräften senkrecht zu einer Bezugsachse will die Kraft den Körper biegen bzw. – sofern ein Hebel vorhanden – um diese Achse drehen. Widerstandmomente berechnest du immer in Bezug auf die jeweilige Momentenachse.

Das Widerstandsmoment ist definiert als:

W = I / emax

mit

  • dem Flächenträgheitsmoment I
  • dem maximalen senkrechten Abstand emax der Randfaser (Querschnittsrand) zur neutralen (spannungsfreien) Faser. In der Randfaser treten die gesuchten maximalen Bauteilbeanspruchungen auf.

Die Einheit des Widerstandsmoments ist mm3

Für symmetrische Querschnitte sind die Widerstandsmomente in den Randfasern parallel zur Symmetrieachse gleich. Deshalb sind auch die Spannungen in diesen Fasern gleich, wenn die Biegekräfte senkrecht zu dieser Symmetrieachse wirken.

Was gibt das Widerstandsmoment an?

Das Widerstandsmoment lässt sich aus dem Flächenträgheitsmoment bestimmen. Es ist ein Maß dafür, welchen Widerstand ein belasteter Balken oder Bauteil der Entstehung von innerer Spannung entgegensetzt.

Das Maß für einen Widerstand gegen eine Biegung heißt axiales Widerstandsmoment oder auch Biegewiderstandsmoment. Du verwendest es, um die mechanischen Spannungen bei einer Biegebelastung zu berechnen.

 

Vergleichsmoment & Vergleichsspannung

Vergleichsmoment

Um zusammengesetzte Beanspruchungen in einem Bauteil berechnen zu können, musst du Vergleichsspannung und Vergleichsmoment berücksichtigen. Beanspruchungen wie Zug (Normalspannung σ), Druck (Normalspannung σ),  →Biegung (Normalspannung σ) oder Torsion (Tangentialspannung τ) sind bereits bekannt. Wenn mehrere Beanspruchungen gleichzeitig auftreten kannst du bei Zug/Druck oder Biegung die Spannungen addieren, da es sich um Normalspannungen handelt. Bei Schub- und Torsionspannungen geht das ebenfalls.

Warum Vergleichsmoment? 

Bei Biegung und gleichzeitiger →Torsion kannst du aber nicht die Spannungen einfach addieren. Die Biegung ist eine Normalspannung und wirkt normal (orthogonal) auf den Querschnitt. Die Torsion (Tangentialspannung) andererseits wirkt in axialer Richtung im Querschnitt. Eine einfache Addition (Superpositionsprinzip) ist deshalb nicht möglich. Somit musst du eine Vergleichsspannung berechnen.

Warum braucht man Vergleichsspannungen?

Da beide Spannungen rechtwinkelig aufeinander stehen, könnte man ja meinen, dass wir mit Hilfe des Pythagoras eine resultierende Spannung berechnen könnten. Das funktioniert aber schon allein aus der verschiedenartigen Werkstoffreaktion auf die unterschiedlichen Spannungen nicht.

Schön zuerkennen ist dies an den unterschiedlichen Modulen. Während du bei der Normalspannung das Elastizitätsmodul E für Stahl mit ca. 210000 N/mm² aus Tabellen herausliest, nimmst du bei der Schubspannung das Schubmodul G für Stahl mit 81000 N/mm² an.

Um diese Unterschied in  deiner Berechnung optimal zu berücksichtigen, musst du mit einer idealisierten Vergleichsspannung arbeiten. Diese wurde aus der Hypothese der größten Gestaltänderungsenergie ermittelt, da diese Versuche sehr gut übereinstimmen. Deswegen wird sie auch Gestaltsänderungshypothese genannt. Bei den Versuchen wurde festgestellt, dass Tangentialspannungen das Bauteil deutlich höher beanspruchen als Normalspannungen.

Prinzipiell versuchen alle Festigkeitshypothesen darauf abzuzielen, mit einer Vergleichsspannung die zusammengesetzte Wirkung der einzelnen Spannungen auf das Bauteil zu ermitteln.

Die geometrische Addition der einfließenden Spannungen ist bei der Betrachtung der Formel durchaus erkennbar. 

Lediglich einen betriebsabhängigen Faktor, das sogenannte Anstrengungsverhältnis α0, musst du in der Formel berücksichtigen.

Was ist ein Anstrengungsverhältnis?

Das Anstrengungsverhältnis berücksichtigt die Kombination verschiedener Lastfälle im System, die auftreten können

Für Wellen aus Stahl ist dieses näherungsweise bekannt.

α0 ≈ 0,7 bei Biegung, wechselnd wirkend und Torsion ruhend (schwellend) Standardfall für Wellen

α0 ≈ 0,1 bei Biegung, wechselnd wirkend und Torsion wechselnd

α0 ≈ 1,5 bei Biegung, ruhend (schwellend) wirkend und Torsion wechselnd

 

Gleichmäßig verzögerte und beschleunigte Bewegung

beschleunigte Bewegung

Eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung liegt genau dann vor, wenn sich bei einem Körper die Geschwindigkeit in einem gleichen Zeitabstand Δt im gleichem Maße verändert. Der Betrag der Beschleunigung ist somit konstant (a = konstant). Bei einer gleichmäßig beschleunigten geradlinigen Bewegung sind sowohl der Betrag der Beschleunigung als auch die Richtung der Beschleunigung immer gleich. Gleichmäßig beschleunigte Bewegungen können aber auch auf beliebigen anderen Bahnen erfolgen.

Was ist eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung?

Gleichmäßig beschleunigte Bewegungen sind Bewegungen, bei denen die Beschleunigung bezüglich Stärke und Richtung konstant sind. Die gleichmäßige Bewegung ist eine geradlinige Bewegung, wenn Beschleunigung und Anfangsgeschwindigkeit kollinear sind.  Zwei Vektoren sind kollinear zueinander, wenn sie als Pfeile gedacht zueinander parallel sind. Ist dies nicht der Fall, entsteht eine →Parabel als Bahnkurve. 

Durch die Wahl eines Bezugssystem (Inertialsystems), in dem die Anfangsgeschwindigkeit null ist, erhält man stets eine geradlinige Bewegung. Wenn die Beschleunigung null wird, erhält man die gleichförmige Bewegung. Beispiele für eine gleichmäßig beschleunigte Bewegungen sind der freie Fall oder der schräge Wurf ohne Berücksichtigung des Luftwiderstandes.

Sofern die gleichmäßig beschleunigte Bewegung geradlinig ist, kannst du für Berechnungen Zahlen statt Vektoren verwenden. Es genügt, die Orientierung des Geschwindigkeits- und des Beschleunigungsvektors durch das Vorzeichen auszudrücken. Die Bewegungsrichtung kannst du als positiv auszeichnen, die Gegenrichtung als negativ.

Verläuft die gleichmäßige Bewegung nicht geradlinig, so ist die allgemeinere →Vektorform zu verwenden. Eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung ist eine Bewegung, bei der die Beschleunigung bezüglich Stärke und Richtung gleich bleibt, also konstant ist.

Was ist die gleichmäßig verzögerte Bewegung?

Der Unterschied zwischen einer gleichmäßig beschleunigten und einer gleichmäßig verzögerten Bewegung ist, dass der gleichmäßig beschleunigte Körper immer schneller wird. Der gleichmäßig verzögerte Körper wird hingegen aus einer Anfangsgeschwindigkeit heraus immer langsamer. Er wird also abgebremst, bis er schließlich zum Stillstand kommt.

Diese Bremsbewegung ist eine beschleunigte Bewegung. Denn immer dann, wenn sich die Geschwindigkeit des Körpers ändert, findet eine Beschleunigung statt. Im Falle einer Bremsbewegung ist die Beschleunigung negativ und die Geschwindigkeit wird im Laufe der Zeit kleiner.

Wir bezeichnen eine Bewegung als gleichmäßig verzögert, wenn eine konstante Beschleunigung a der Anfangsgeschwindigkeit v0 entgegenwirkt.

Wahrscheinlichkeitsrechnung Grundlagen – Laplace Experiment

Von einem Zufallsexperiment spricht man, wenn es sich um einen Vorgang handelt, bei dem mindestens zwei Ergebnisse möglich sind. Dabei darf man vor Ablauf des Vorgangs das Ergebnis nicht vorhersehen können. Als Beispiel könntest du dir folgendes vorstellen: Du wirfst einen fairen Würfel. Auf welcher Seite er landet, kannst du vor dem Verlassen des Würfels aus deiner Hand nicht  vorhersagen. Dieses Zufallsexperiment gehört somit zum Gebiet der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Unter einem Laplace Experiment versteht man ein Zufallsexperiment, bei dem alle Möglichkeiten des Versuchsausgangs die gleiche Wahrscheinlichkeit aufweisen. Man spricht hier oftmals von „gleichwahrscheinlich“.

Woran erkennst du nun, ob es sich um einen Laplace Versuch handelt oder nicht? Die Frage ist oftmals nicht ganz so einfach zu beantworten und erfordert in vielen Fällen Vorkenntnisse auf dem entsprechenden Gebiet. Es folgen ein paar Beispiele:

  • Ein normaler Würfel hat sechs Seiten. Sofern an dem Würfel nichts manipuliert wurde, handelt es sich um einen fairen Würfel. Die Wahrscheinlichkeit, dass du die Zahl 1 würfelst, ist dann genauso groß, wie die Wahrscheinlichkeit, dass du die Zahl 6 würfelst. Es handelt sich somit um ein Laplace Experiment (Versuch).
  • Eine Münze hat zwei Seiten: Kopf und Zahl. Bei einer nicht manipulierten Münze (faire Münze) ist es für dich gleich wahrscheinlich „Zahl“ oder „Kopf“ zu werfen. Somit handelt es sich ebenfalls um einen Laplace Versuch.
  • Bei einem Pferderennen treten 10 Reiter samt Pferde gegeneinander an. Da sich die Fähigkeiten der Teilnehmer voneinander unterschieden, ist die Chance auf einen Sieg bei jedem Teilnehmer verschieden. Somit hast du hier kein Laplace Experiment. (unterschiedliche Wahrscheinlichkeit)

Du solltest versuchen solche Aufgaben mit etwas gesundem Menschenverstand anzugehen. Hast du keinen Grund, das Eintreten irgendeines der Ergebnisse eines Zufallsexperiments für wahrscheinlicher als das der anderen Ergebnisse zu halten, so kannst du erst einmal von einem Laplace Experiment ausgehen. (gleiche Wahrscheinlichkeit bei allen Versuchen)

Ein Zufallsexperiment ist ein Vorgang, bei dem mindestens zwei Ergebnisse möglich sind und bei dem man vor Ablauf des Vorgangs das Ergebnis nicht vorhersehen kann. Auf welcher Seite ein Würfel landet, magst du nicht vorhersagen.

Zufallsexperiment in der Wahrscheinlichkeitsrechnung?

Unter einem einstufigen Zufallsexperiment der Wahrscheinlichkeitsrechnung versteht man ein Zufallsexperiment, welches nur ein einziges Mal durchgeführt wird.

  • Du wirfst einen Würfel einmal
  • oder du wirfst eine Münze einmal

In den meisten Fällen ist es notwendig, einen Versuch mehrfach durchzuführen. So könntest du beim Wurf eines Würfels die Zahl 4 würfeln. Doch nach einem Versuch könntest du dann glauben, dass du bei einem Würfel immer die Zahl 4 werfen wirst. Aus diesem Grund sind einstufige Zufallsexperimente in den meisten Fällen nicht aussagekräftig.

Von einem mehrstufigen Zufallsexperiment sprich man, wenn ein zufälliger Vorgang mehrfach nacheinander durchgeführt wird. Beispiel: Wirf einen Würfel mehrfach hintereinander. Besteht ein mehrstufiger Zufallsversuch aus k – Teilversuchen, so handelt es sich um ein k-stufigen Zufallsexperiment. Der Ausgang eines Zufallsexperimentes kann dabei Ergebnis genannt werden. Die Ergebnismenge enthält alle möglichen Ergebnisse eines Zufallsexperimentes.

Das Gegenereignis wird mit einem Strich über dem E dargestellt. Nimmst du die Wahrscheinlichkeit von Ereignis und Gegenereignis zusammen, ergibt dies in Summe 1 (oder 100 %). Kennst du das Ereignis kannst du damit das Gegenereignis ausrechnen und umgekehrt.

 

Zugkraft und Zugbeanspruchung

Als Zugkraft wird in der Statik in Anlehnung an den allgemeinen Sprachgebrauch eine Kraft F bezeichnet, die an einem Körper zieht. 

Kräfte werden in der Praxis normalerweise in der Einheit Newton angegeben. Dies entspricht also der Kraft F, die benötigt wird, um eine Masse der gegebenen Schwerkraft (g = 9,81 m/s2) entgegen zu halten oder zu heben.

Zugspannungen entstehen durch Kräfte, die ein Bauteil auf Zug beanspruchen. Das Gegenteil sind Druckspannungen, diese entstehen, wenn auf ein Bauteil Druckkräfte wirken.

Die Wirklinie oder Wirkungslinie ist in der Technischen Mechanik die Gerade, die die Lage einer vektoriellen Kraft im Raum angibt. Zusammen mit dem Richtungssinn ergibt sie die Richtung in der die Kraft wirkt. Durch Angabe des Betrages, der Richtung und des Angriffspunktes kann somit der Kraftvektor beschrieben werden. 

Wie entsteht die Zugkraft?

Die Zugkraft ergibt in diesem Fall eine Schnittreaktion in Form einer Normalkraft quer zum Querschnitt, in dem sich eine Beanspruchung in Form von mechanischen Spannungen einstellt.

Die Zugkraft FZ eines Flaschenzuges beispielsweise ergibt sich aus eins durch die Anzahl der Seile n mal der Gewichtskraft FG,L der Last.

In der Statik ist eine Zugkraft stets als positive (+) Kraft definiert. Eine negative Zugkraft entspricht einer Druckkraft. Positiv ist die Zugkraft, wenn sie auf ihrer Wirkfläche (auch Querschnittsfläche) in Richtung ihrer nach außen orientierten Normalen wirkt. Durch eine ziehende Kraft dehnt sich ein realer Körper. Durch eine Druckkraft kann sich ein Bauteil stauchen.

Ziehen äußere Kräfte an einen Körper in Wirkrichtung seiner Stabachse, so spricht man von einer Zugbeanspruchung.

Oftmals ist die Zugkraft eine umgeleitete Druck- oder Scherkraft. Beispielsweise zieht an einem Kranhaken eine Last, indem sie mit dem Anschlagmittel in den Haken drückt, der die Druckkraft durch seine gebogene Form in eine Zugkraft ins Kranseil umlenkt. 

Allgemein wird eine Kraft durch Verbindungstechniken über Formschluss, Kraftschluss oder Stoffschluss übertragen. Beim Formschluss wirken wie beim Kranhaken Druckkräfte rechtwinklig zu den Flächen der Verbindungspartner. Bei Kraftschluss wird die Kraft wie bei Knoten über die Haftreibung tangential zur Wirkfläche eingebracht. Durch Kraftübertragung werden dann diese Kräfte in Zugkräfte umgeleitet.

Feste Materialien (Stäbe, Stangen, Seile, Ketten etc.) und Stoffschluss können Zugkräfte über atomare oder molekulare Kräfte übertragen, bis ihre Zugfestigkeit erreicht ist.

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