Äquivalenzumformung – einfach erklärt
Die Äquivalenzumformung ist ein zentraler Begriff in der Mathematik, insbesondere beim Lösen von Gleichungen. Sie beschreibt Umformungen, die eine Gleichung so verändern, dass sie mathematisch äquivalent bleibt. Das bedeutet, dass sie dieselbe Lösungsmenge hat. Dies bedeutet, dass die ursprüngliche Gleichung und die umgeformte Gleichung dieselben Lösungen haben.
Arten der Äquivalenzumformung:
1. Additions- und Subtraktionsregel:
Du kannst auf beiden Seiten der Gleichung dieselbe Zahl addieren oder subtrahieren.
Beispiel:
x + 3 = 7
Durch Subtraktion von 3 auf beiden Seiten:
x + 3 – 3 = 7 – 3
erhältst du das Ergebnis
x = 4
2. Multiplikations- und Divisionsregel:
Du kannst beide Seiten der Gleichung mit derselben Zahl multiplizieren oder durch dieselbe Zahl (außer 0) dividieren.
Beispiel:
4x = 12
Durch Division beider Seiten durch 4:
4x / 4 = 12 / 4
erhältst du das Ergebnis
x = 3
3. Potenzen und Wurzeln:
Du kannst auf beiden Seiten der Gleichung dieselbe Potenz oder Wurzel ziehen (vorausgesetzt, die Operation ist definiert).
Beispiel:
x2 = 16
Durch Ziehen der Quadratwurzel auf beiden Seiten:
√x2 = √16
erhältst du das Ergebnis
x = 4
Wobei du hier aufpassen musst, da es sich nur um eine Lösung der Gleichung handelt. Es existiert nämlich eine weitere Lösung:
x = (-4)
Wenn du nämlich (-4) quadrierst erhälts du ebenfalls den Wert 16
Es handelt sich um eine Quadratische Gleichung
4. Umkehrfunktionen anwenden:
Wenn eine Funktion auf eine Variable angewendet wird, kannst du die Umkehrfunktion verwenden, um diese Operation aufzulösen.
Beispiel:
ln(x) = 2
Durch Anwenden der Exponentialfunktion e entsteht folgender Ausdruck
eln (x) = e2
aufrgund der logarithmischen Rechnegesetze bleibt auf der linken Seite lediglich das x stehen
x = e2
und den Wert für e2 kannst du ganz einfach mit deinem Taschenrechner berechnen. Das e ist ja lediglich die Euler´sche Zahl, die in deinem Taschenrechner eingespeichert ist.
x = 7,3890561…
Vorgehensweise bei Äquivalenzumformung:
- Identifiziere die gesuchte Variable.
- Wende Äquivalenzumformungen an (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division).
- Isoliere die Variable, indem du die Schritte in umgekehrter Reihenfolge ausführst, wie die Variablen im Ausdruck kombiniert sind.
- Wenn Wurzeln, Potenzen oder Logarithmen vorkommen, wende Umkehrfunktionen an, um die gesuchte Variable zu isolieren.
Diese Äquivalenzumformungen sind notwendig, um Gleichungen schrittweise zu lösen, ohne die Lösungsmenge zu verändern. Es ist wichtig, dass jede Umformung korrekt durchgeführt wird, um zu verhindern, dass Lösungen verloren gehen oder zusätzliche falsche Lösungen eingeführt werden.
Ganz wichtig ist dieser Ansatz für das Umstellen von Formeln. Das Umstellen von Formeln ist eine sehr wichtige Fähigkeit. Vor allem in der Technischen Mathematik ist dies ein wichtiges Werkzeug, wenn du eine Formel (Gleichung) nach einer bestimmten Variablen aufgelösen möchtest. Dies erfolgt oft mithilfe von Äquivalenzumformung.